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Sowas kommt von sowas

Nachdem ich eine Woche lang im Urlaub war, hieß es letzte Woche wieder ranklotzen. Denn wie üblich gibt es mal wieder jede Menge Termindruck. Und nebenbei kommen dann die Kollegen vorbei und wollen die Probleme gelöst haben, die seit einer Woche warten, weil ich nicht da war. Ab und zu ist aber auch einer dabei, der anderes im Sinn hat. Zum Beispiel mir mitzuteilen, das er mein Blog nicht mehr lesen wird, weil ich über kleine, schreiende, nervende Kinder herziehe. Erstaunlich wie sich die Meinungen der Leute ändern, wenn man mal nicht über die Dinge herzieht wo eh schon alle dagegen sind.

Aber noch ein anderes Phänomen zeigt sich angesichts der erwähnten Termindrucks. Nämlich das die Qualität des Code abnimmt je dringender etwas fertig werden muss. Das Hauptargument ist dann "Das können wir später ändern, wenn wir wieder Zeit haben.". Nur wann hat man schon mal Zeit? Sobald absehbar ist, das sich ein Projekt der Fertigstellung nähert, sind die Kollegen aus dem Vertrieb und dem Produktmanagement drauf und dran für noch mehr Arbeit zu sorgen. Und das obwohl schon das vorherige Projekt nur mit erheblichen Einschnitten realisiert werden konnte, und der Kunde weiter darauf drängt, das auch die noch fehlenden Funktionalitäten umgesetzt werden.

Aber auch bei meinen privaten Projekten zeigen sich solche Effekte. Zum Beispiel hab ich mir jetzt mal wieder den Code eines Projekts angesehen, an dem ich vor ca. 3 Jahren zuletzt gearbeitet hatte. Mein erster Gedanke war "Wenn ich nicht wüsste, dass das mein Code ist, würde ich den Autor für einen Vollidioten halten." Man lernt halt mit der Zeit. Was dabei besonders heraus stach, war der Name einer Methode, die ich "inDaHouseYo" genannt hatte. Damals wusste ich halt ganz genau, was die Methode macht und mir fiel einfach kein passender beschreibender Name ein, der nicht die Länge einer Kurzgeschichte hat. Damals dachte ich mir halt "Wenn dir so schon kein passender Name einfällt, isses doch wurscht wie du die nennst." Tja, und heute sitze ich davor, und wünschte ich hätte lieber einen gescheiten Namen vergeben. Aber wenn alles schnell gehen muss, dann kommt es halt auch vor, das man darauf verzichtet sich Gedanken darüber zu machen, wie man seine Klassen und Methoden nennt.

Was meine privaten Projekte angeht, hab ich daraus gelernt. Schlimmer ist nur, das einem auf Arbeit teilweise wieder solche Dinge widerfahren, weil halt zum Stichtag X unbedingt ein vorzeigbares Produkt da sein muss, das man dem Kunden zumindest vorführen kann.

In diesem Sinne: lasst euch etwas mehr Zeit zum Durchdenken, bevor ihr schmutzigen Code schreibt.

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